KNOW-HOW

Die Geschichte des 911

„Am Anfang schaute ich mich um, konnte aber den Wagen,
von dem ich träumte, nicht finden: einen kleinen, leichten Sportwagen,
der die Energie effizient nutzt. Also beschloss ich, ihn mir selbst zu bauen.“
Ferry Porsche

Mit diesem Gedankengang eines Visionärs, fing alles an ...

Wir wollen hier jetzt nicht zum x-ten Mal, die Gründungsgeschichte des 911er wiederholen - das haben andere schon vielfach und viel ausführlicher gemacht. Da diese faszinierenden Fahrzeuge aber Grundlage, Daseinsberechtigung und Kernkompetenz unserer Firma sind, wollen wir trotzdem kurz und chronologisch die Modelle des 911er, bis zum letzten „Luftgekühlten” durchgehen:

Porsche 901 (F-Modell)

Angefangen hat alles mit der Vorstellung des ersten 911 (Typ 901) auf der IAA 1963. Dass dieser dann auf 911 umgenannt werden musste, weil Peugeot die Zahlen 901 rechtlich geschützt hatte, ist ja schon längst Geschichte.

Ab 1964 ging der Ur-Elfer dann in Serie. Damals mit einem 2 Liter 6-Zylinder Boxermotor und Vergaser. Das Fahrzeug leistete hier schon 130PS!

Ab 1965-1969 lief auch parallel der 912er mit einem 1,6 Liter 4-Zylinder Boxermotor mit 90 PS, der hauptsächlich für den US-Markt wegen der strengeren Abgasvorschriften produziert wurde. Dieser wurde auf dem deutschen Markt aber nicht so angenommen wie der 911er.

Ab dem MJ 1967 gab es dann denn 911 S, die bis dato sportlichste Version des 11er, der dann schon 160 PS hatte. Ab jetzt gab es auch wahlweise die Sportomatic, statt dem 4 oder 5-Gang Schaltgetriebe. 1967 kam auch der erste Targa auf den Markt. Dieser wurde eigentlich primär für den US-Markt entwickelt, erfreute sich aber auch im Rest der Welt großer Beliebtheit.

Ab MJ 1968 kam der leistungsreduzierte 911 T mit 110 PS. Und im MJ 1969 folgte der 911 E, der durch eine Saugrohreinspritzung nun 140 PS leistete – dadurch wurde auch die Leistung beim 911 S auf jetzt 170 PS erhöht.

Im MJ 1970 wurde der Hubraum auf 2,2 Liter erhöht mit nun 125 bzw. 155 PS. Der 911S leistete nun 180 PS.

Ab MJ 1972 nun 2,4 Liter mit 130 bzw. 165 PS und beim 911S wieder eine Erhöhung um 10PS auf jetzt 190PS. Der 911S hatte eine Beschleunigung von 0-100 km/h von 7,0 Sekunden und war mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h, der schnellste Seriensportwagen seiner Zeit.

Im MJ 1972 baute Porsche auch das sogenannte „Öl-Klappe Modell”. Dieses hatte die Klappe zum Öl-Nachfüllen hinten rechts. Also quasi da, wo „normale” PKW Ihren Tank haben. Da dies oft zum Benzin betanken benutzt wurde und dadurch zu  vielen Motorschäden führte, wurde das Modell noch im selben Jahr eingestellt. Dadurch wurde dieser 911er auch zum Sammlerstück.

1973 kam der erste Carrera RS auf den Markt. Dieser hatte 2,7 Liter und sagenhafte 210 PS. Dieser sogenannte „Entenbürzel” ist heute eines der begehrtesten Sammlerstücke.

Insgesamt wurden 81.032 Stück vom F-Modell gebaut.

 

G-Modell

Ab dem MJ 1974 kam dann das G-Modell auf den Markt. Dieses hatte wuchtigere Stoßstangen um die Bedingungen der NHTSA, der amerikanischen Verkehrsbehörde, zu erfüllen. Diese besagten, dass ein Fahrzeug einen Unfall bis zu 8 km/h, ohne jegliche Beschädigungen überstehen musste. Dies wurde durch Pralldämpfer unter der Stoßstange für die US-Versionen erreicht. Für die deutschen Modelle wurden die günstigeren Prallrohre verbaut.

Die Fahrzeuge hatten jetzt einen 2,7 Liter Motor und hatten 150/175/ bzw. 210 PS.

In diesem Jahr kam auch der erste 3,0 Liter im RS Coupe raus, dieser hatte 230 PS.

Ab MJ 1975 kam der Typ 930, also der erste Turbo!!! Dieser hatte aufgeladene 260 PS aus 3,0 Liter Hubraum.

Ab MJ 1976 hatten die Carrera Fahrzeuge nun 3,0 Liter und 200 PS in der Saugerversion.

Von MJ  1978-1979 leisteten die SC Versionen 180 PS.

Der 911 Turbo hatte ab MJ 1978 jetzt 300 PS, die Mehrleistung wurde durch eine Ladeluftkühlung erzielt.

Im MJ 1980 hatten die SC Versionen eine Leistung von 188 PS, diese stieg ab MJ 1981 auf 204 PS.

Ab dem MJ 1983 gab es erstmals auch das verbesserte G50 Getriebe, das nun kürzere Schaltwege hatte und das vorhergehende 915 Getriebe ablöste.

Von MJ 1983 bis MJ 1989 wurde eine Turbo Flachbau-(Flatnose)-Version mit leistungsgesteigerten 330PS gebaut.

Im Mj 1984 gab es mit einer Auflage von nur 20 (!) Stück ein SC/RS Coupe mit 250 PS.Die Stoßstangen sind bei diesen Modellen aus GFK, die Türen und der Kofferraumdeckel aus Alu. Heck- und Seitenscheiben aus Dünnglas, sowie einem Überrollkäfig. Die Besitzer eines solchen Fahrzeuges können sich heute glücklich schätzen.

Ansonsten hatten die Carrera ab MJ 1984 nun 231 PS. Ab MJ 1987 wurden die Fahrzeuge erstmals auch alternativ mit Katalysator ausgerüstet, diese leisteten dann 217 PS.

Im MJ 1989 kam auch der Carrera Speedster mit einer Stückzahl von nur 171 in der schmalen Ausführung auf dem Markt. In der Turbo-breiten Version wurden 2103 Stück gebaut.

Insgesamt wurden 193.605 Stück vom G-Modell gebaut.

 

964

Ab dem MJ 1989 kam auch der  964er auf den Markt. Dieser war ein komplett überarbeitetes Fahrzeug mit 80% Neuteilen gegenüber dem G-Modell. Bei diesem Modell hatte Porsche auch zum ersten Mal McPherson-Federbeine, anstelle der bis dahin verbauten Drehstabfederung im Einsatz. Der Motor hatte nun 3,6 Liter und leistete 250 PS. Mit dem Carrera 4 kam erstmals auch ein Allradantrieb auf den Markt. Er war als Coupe, Targa und Cabrio erhältlich.

Ab MJ 1991 war auch der 964er als Turbo erhältlich. Hier kam ein 3,3 Liter mit Turboaufladung und Ladeluftkühler zum Einsatz. Er leistete in der Standardausführung 320PS, mit Werkleistungssteigerung (WLS) ab MJ 1992 sogar 355 PS.

Ab MJ 1992 gab es dann das normale 260 PS Cabrio auch Turbo-breit.

1992 kam auch der erste 964 RS auf den Markt.  Dieser hatte 260 PS und wieder diverse Teile in Leichtbauweise. Davon gab es auch 290 Stück als RS N/GT , diese hatten zusätzlich noch einen Überrollkäfig.

Auch der mit 381 PS bis dato leistungsstärkste Serienporsche, der Turbo S, kam 1992 mit einer Stückzahl von nur 86 gebauten Autos auf die Straße (wobei die meisten diese vermutlich nie „gesehen” haben).

Ab MJ 1993 gab es mit der 4-Gang Tiptronic auch wieder eine Automatik. In diesem Jahr kam auch das Sondermodell „30 Jahre 911” – der sogenannte „Jubi” – raus. Diese waren alle in Violametallic! Einzig bestellbarer Sonderwunsch: ein Schiebedach! Vom „Jubi” wurden 911 Stück. aufgelegt.

Auch der 964 Speedster und der Carrera 4 Turbo-Look wurden im MJ 1993 produziert.

Außerdem kam auch der Carrera RS mit 3,8 Liter und 300 PS mit einer Auflage von nur 90 Fahrzeugen heraus.

Ebenfalls 1993 ist der RS Amerika mit einer Stückzahl von 701 Fahrzeugen nur für den US-Markt produziert worden. Diese leisteten aber „nur” 247 PS.

Im MJ 1994 kam der 3,6 Turbo Flachbau mit WLS auf 385 PS raus. Optisch quasi der Vorgänger zum 993. Von diesem Fahrzeug wurden auch nur 76 Stück produziert!

Insgesamt wurden 63.753 Stück vom 964er gebaut.

 

993

Ab dem MJ 1994 kam mit dem Typ 993 der letzte luftgekühlte 911er auf die Straße. Das wieder komplett überarbeitete Modell hatte noch den 3,6 Liter Boxer, der jetzt aber 272 PS lieferte. Serienmäßig war jetzt auch ein 6-Gang Schaltgetriebe, aber gegen Aufpreis wurde auch eine Tiptronic angeboten.

Im MJ 1994 und 1995 waren sowohl das Carrera Coupe und das Cabrio mit einer Leistungssteigerung auf 285 PS statt der üblichen 272 PS erhältlich. Diese kostete damals 12.850,- DM Aufpreis! Außerdem gab es eine „Porsche Motorsport Weissach”-Version mit 299 PS welche sogar mit 23.432,- DM Aufpreis zu Buche schlug.

Im MJ 1995 kam mit dem Carrera 4 als Coupe und Cabrio wieder ein Allradantrieb zum Einsatz.

Außerdem konnte man 1995 ebenfalls den 993 Turbo mit 360 PS gegen einen Aufpreis von 89.500,- DM als Cabrio erwerben. Von diesem Fahrzeug wurden nur 14 (!) Stück ausgeliefert.

Im MJ 1995 und 1996 wurden insgesamt auch 1.014 Stück vom Carrera RS Coupe mit 3,8 Liter und 300 PS gebaut – 227 Stück davon mit Clubsport-Paket.

Von MJ 1995-1998 gab es dann das Turbo Coupe, das aus dem 3,6 Liter mit Bi-Turboladern und Ladeluftkühlung satte 408 PS herausholte. Ab jetzt hatten die Turbos serienmäßig Allradantrieb. Ab MJ 1996 gab es die WLS I mit 430 PS. Ab MJ 1998 WLS II mit 450 PS.

Von 1995-1997 wurden 172 Stück vom GT2 gebaut. Dieser hatte 430 PS mit Heckantrieb, außerdem wieder diverse Teile im Leichtbau.

Ab dem MJ 1996 hatten die normalen Carrera Modelle jetzt 285 PS, diese wurden durch das sogenannte „Vario-Ram-Ansaugsystem” erreicht. Zu erkennen an der Alu-Ansaugbrücke.

Ab 1996 gab es auch die „X51”-Option, also eine WLS auf 300 PS mit dem 3,8 Liter Boxer beim Coupe und Cabrio.

Von MJ 1996-1998 gab es den 993 auch als Targa, bei dem erstmals ein großes, zurückfahrbares Glasdach statt der herausnehmbaren Dachhälfte verwendet wurde. Hiervon wurden insgesamt 4.583 Stück gebaut.

Ebenfalls ab MJ 1996 war der Carrera 4S erhältlich. Dieser hatte wieder Allradantrieb. Außerdem war er Turbo-breit, mit dem Turbo-Fahrwerk und Turbo-Bbremse sowie den Turbo-Felgen.

Im MJ 1998 gab es noch das Turbo S Coupe. Dieses hatte auch 450 PS (wie der WLS II). Hiervon gibt es 345 Exemplare.

Insgesamt wurden 68.839 Stück vom 993er gebaut.

 

Somit kommen wir auf eine Gesamtzahl von 407.229 Stück luftgekühlter 911er, die von 1963-1998 (also in 35 Jahren) gebaut worden sind.

Dass diese Fahrzeuge unweigerlich eine Wertsteigerung erzielen mussten wird besonders deutlich, wenn man der Gesamtzahl der jemals gebauten 911er die Jahresproduktion von knapp 300.000 Stück eines VW Golf gegenüberstellt.

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